Peter Frampton Comes Alive bei den Rother Bluestagen 2011
616.03.2011 von axeage
Es gibt ja drei Arten von Gitarristen. Diejenigen, die eher stoisch daherkommen, wie Eric Clapton, dann diejenigen, die mit großer Pose oder besonderer Erscheinungsform ihr Gitarrenspiel untermauern, wie Popa Chubby oder Joe Bonamassa und schließlich diejenigen, die mit viel Charisma ausgestattet einfach nur sympathisch sind, wie der junge Henrik Freischlader oder der nicht mehr ganz so junge Peter Frampton.
Letzterer eröffnete gestern mit einem fulminanten Gig die Rother Bluestage.
Dass es ein langer Abend werden würde, deutete Frampton gleich zu Beginn an und fragte daraufhin, wie man „Roth“ wohl richtig aussprechen würde. Als einer aus der ersten Publikumsreihe im typischen Frängisch „Roood“ antwortete und Frampton dies ebenso treudoof wiederholte, hatte er sich schon die ersten Sympathiepunkte verdient.
Es folgte eine wilde Mischung aus alten, ganz alten und neuen Songs. Natürlich durfte dabei der Einsatz der berühmten Talkbox nicht fehlen. Show me the Way heißt der Song, der ohne diesen Effekt gar nicht denkbar wäre. Ich habe mal ein wenig gekramt und eine herrliche Version aus dem Jahre 1975 bei Youtube gefunden.
Guckt mal:
Ja, ja Effektgeräte benutzt Herr Frampton gern und reichlich. Während eines Songs wechselt er per Fußschalter gefühlte dreihundert Mal den Sound und dass er nicht nur eine Gitarre besitzt, zeigt er uns eindrucksvoll, indem er sich nach fast jedem Song eine andere Klampfe umhängen lässt. Natürlich hat Peter Frampton einen Gitarrenhereinbringer und -umhänger. Meine Theorie lautet ja, als Gitarrist hat man es geschafft, wenn man seinen eigenen Gitarrenhereinbringer und -umhänger hat.
Ich gestehe allerdings, manchmal regt mich dieses Gefrickel ein wenig auf. Ich habe vier Gitarrenverstärker gezählt, drei fette Marshall-Heads und eine Fender-Combo und wieviele Effektpedale sich auf seinem Board befinden, lässt sich sinnvoll wahrscheinlich nicht mehr in ganzzahlige Werten ausdrücken. Vielleicht war das der Grund, warum sich Peter Frampton am äußersten rechten Rand der Bühne herumgedrückt hat, während das Talkbox-Mikro, das insgesamt nur drei Mal Verwendung fand, in der Bühnenmitte platziert war. Dadurch ergab sich eine etwas unschöne Zweiteilung zwischen ihm und dem Rest der ganz grandiosen Band, die klassisch mit Keyboard, Bass, Rhythmusgitarre und Schlagzeug instrumentiert war.
Aber ich will nicht nörgeln. Es war ein ganz grandioser Abend und ich wiederhole mich gerne: Frampton ist ein unheimlich sympathischer Typ und natürlich ein ganz hervorragender Gitarrist und Sänger. Er täte sich zwar das eine ums andere Mal einen Gefallen, würde er etwas weniger soundtüfteln, aber immerhin haben er und seine Band mit einer Zugabe geschlagene drei Stunden gespielt. Seine neue CD gibt es übrigens auch als Doppel-LP, verkündete er stolz und hat diese gleich ins Publikum verschenkt. Der Beschenkte hatte zwar keinen Plattenspieler, aber Mr. Frampton hat versprochen, ihm einen zu besorgen.

Peter Frampton in seinem Verstärker-Eck
Für Peter Frampton und seine Band „Herd“ habe ich als kleiner Teenie geschwärmt. Ich glaube, der damals überaus gut aussehende Peter Frampton war auch mal das „Teen-Gesicht des Jahres“ oder so ähnlich. Seine Mitarbeit bei der von mir bis heute hoch geschätzten Band „Humble Pie“ fand ich beeindruckend und ganz hingerissen war ich natürlich von „Frampton Comes Alive“, das bis heute in der damals erworbenen Vinylversion mein Plattenregal schmückt. Ja, es ist seltsam, im Laufe der Zeit habe ich Peter Frampton so ziemlich aus den Augen verloren, aber ich denke, wenn er mal hier in der Nähe ist, werde ich ihn mir anschauen. Danke für den Tipp lieber Axel!
LG von Rosie
Eine schöne Bildergalerie vom Auftritt gibt es hier.
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Eigentlich nicht zu fassen, dass Frampton mal bei Humble Pie gerockt hat. Er ist ja eher der Softie 😉
Ich steh eher auf Steve Marriott, der leider seinen Rock zu intensiv gelebt hat und schon lange tot ist.
der hat schon gute lieder geschrieben ,der peter..
natürlich verschwindet er unter den augen,die zeit bleibt ja nicht stehn..
vielen dank schöner beitrag für die alte garde
Ach nicht unbedingt nur für die ‚Alten‘ – bin auch erst mal 20 Lenze und kann trotzdem was mit dem Namen anfangen. Man muss sich nur für die richtige Musik interessieren. 😉